Gebrauchtimmobilien mit hohe Zusatzkosten
Käufer einer Nachkriegsimmobilie aus den 1950er oder -60er Jahren müssen durchschnittlich noch einmal gut 40 Prozent des Kaufpreises aufwenden, um ihr Haus nach dem Kauf zu modernisieren - das teilt der Verband Privater Bauherren in Berlin mit. Selbst an jüngeren Häusern werden oft teure Reparaturen, Sanierungen und Modernisierungen erforderlich, vor allem an der Heizung, bei Installationen und bei der Wärmedämmung.
Auch Käufer eines Einfamilienhauses aus den 70er oder 80er Jahren sollten noch mit grob einem Drittel der Anschaffungskosten für Sanierung und Modernisierung rechnen, empfiehlt der Sachverständige des Bauherrenverbands, Thomas Penningh. Wer also einen Altbau aus den 70ern für 180.000 Euro kauft, muss über den Daumen mindestens 240.000 Euro finanzieren, um seine Immobilie nach dem Erwerb an moderne Anforderungen anzupassen zu können. Besonders teuer wird es, wenn die komplette Wasserver- und Entsorgung, die Heizungsanlage oder das Dach erneuert werden muss. Auch die Trockenlegung feuchter Keller oder eine Rundumisolierung des Mauerwerks gehen erheblich ins Geld. Selbst wenn dadurch zusätzliche Kosten entstehen: Experten empfehlen vor dem Kauf einer Gebrauchtimmobilie, stets einen erfahrenen Altbauspezialisten zu Rate zu ziehen, damit schon vor dem Kauf feststeht, welche Sanierungsmaßnahmen notwendig sind.
Ein Gutachten über die voraussichtlichen Modernisierungsaufwendungen macht die Kosten planbar, außerdem ist es ein gutes Argument, um beim Verkäufer einen günstigeren Kaufpreis durchzusetzen.