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Erfahrungsberichte
Maklers Alltag

Erfahren Sie hier, wie der Alltag eines Versicherungsmaklers aussieht und wie sich Versicherer verhalten bei Angeboten im Service oder in der Schadenregulierung.

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Maklers Alltag Dialog 11.2023 360x240j60Dialog-Versicherung ohne FAX-Service und ewiges Warten auf ein Angebot.


Wir erhielten seitens einer Kundin den Auftrag, bei der Dialog eine Änderung des Versicherungsvertrages vorzunehmen. Aus Sicherheit sollte die Änderung per Fax zugesandt werden. Laut telefonischer Auskunft bietet die Dialog keine Fax-Service aufgrund der Digitalisierung mehr an.


Ich bin der Meinung, wenn ein Versicherer sich dazu entscheidet, dass man nicht mehr per Fax erreichbar ist, sollte er auch jegliche Folgen, die aus Sende- und Empfangsproblemen entstehen können, selbst tragen. Jegliche Kosten und daraus ergebene Haftungsmöglichkeiten sollten ebenfalls zulasten des Versicherers gehen, die sich daraus ergeben könnten. Bekannterweise ist eine E-Mail wesentlich störanfälliger als ein Fax. Zum Beispiel können versandte Mails als Spam gewertet und durch den Provider nicht weitergeleitet werden. Als Versender erhalten wir darüber keine Information.

Da uns vor dem Versenden auch nicht bekannt ist, ob der Versicherer eine Empfangsbestätigung versendet, kann das nicht als Beweis oder Haftungseinschränkung gewertet werden. Denn solch eine Bestätigung ist nicht gesetzlich vorgeschrieben und zum anderen erhält man diese auch nur, wenn die Mail nicht als Spam gewertet wird. Da mir das als Empfänger vor dem Senden nicht bekannt ist, geht das Risiko auf die Gesellschaft über.

Auch ein Verweis auf den postalischen Versand wird von unserer Seite nicht anerkannt. Denn wenn der Versicherer nur diese zwei Wege anbietet, muss angenommen werden, dass zu 100 % der Empfang garantiert ist.

Ich werte die Abschaffung der Fax-Kommunikation als absolut negativ und werde aus diesem Grund die Dialog aus der Empfehlungsliste für jegliche Produkte streichen.

Wer auf der einen Seite einen hohen Kostenaufwand per Post akzeptiert und die Fax-Kommunikation abschaltet, ist meines Erachtens kein Serviceversicherer. Zudem kann auch nicht damit argumentiert werden, dass „wir alles digitalisieren". Denn auch ein Fax kann durch die entsprechende Telefonanlage gleich als digitale Post zugestellt werden. Solche Aussage widerspricht auch, dass man Post weiter verarbeitet, was anderseits auch rechtlich nicht anders möglich ist.

Aufgrund bereits mehrfacher Erfahrungen, dass Mails nicht ankommen und der zunehmenden strengeren Bewertung von Dateien oder Links in Mails, steigt auch das Risiko, E-Mails ordentlich zustellen zu können. Auch der erwähnte Postversand ist nur dann rechtlich ein nachweisbarer Versand, wenn unter Zeugen ein Einschreiben/Rückschein versandt wurde. Per Fax hätte man zumindest eine Empfangsbestätigung mit Bild. Zudem gab es Situationen, wo das Internet gestört war, aber die ISDN-Verbindungen funktionierten. In solchen unsicheren Zeiten auf unterschiedliche Kommunikationswege wie das Faxen zu verzichten, ist trotz der Digitalisierung kein Grund, per Fax nicht mehr erreichbar zu sein. Hier sollte der Gesetzgeber verpflichtend eingreifen. Die Dialog-Versicherung ist bis dahin für uns kein Servicepartner.

Übrigens haben wir besonders bei älteren Kuden festgestellt, das sie nicht immer eine Email-Adresse besitzen, aber ein Telefon und Faxgerät haben.  Hier grenzt man auch entsprechend ältere Personen aus.

Langes Warten auf Angebote

Unabhängig davon haben wir der Dialog in einem anderen Fall am 27.09.2023 eine E-Mail zugestellt, mit Bitte um ein Erweiterungs-Angebot zu einer Gebäudeversicherung, da der Kunde keine Elementarschadendeckung hat. Leider hatte der damalige Vertreter dies nicht berücksichtigt. Bis heute (nach einem Monat) keine Reaktion und das bei zu nehmend stärkerer Witterungsänderung in diesen Herbstmonaten. Auch das ist ein Indiz dafür, dass die Dialog in keiner Weise servicefreundlich reagiert.

Fazit zur Dialog-Versicherung:

Zum heutigen Stand können wir aufgrund der Erfahrungen mit der Dialog-Versicherung aufgrund fehlendem Service, den wir als Mindeststandard werten, nicht empfehlen. Auch wenn heute Online-Dienste oft Voraussetzung sind (z.B. auch bei der Steuer), so sollten Versicherer jedoch weiterhin für alle Kommunikationswege offen bleiben. Wer sich dagegen stellt aus eigenen Kostengründen, sollte auch umgekehrt erfahren, das es Gründe gibt, warum diese Gesellschaft ablehnt oder nicht will.


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